Am Samstag, 25.11.23 trafen sich GRÜNE und Interessierte mit Tineke Deckert, Kita-Multiplikatorin, und Charlotte Lauenstein, Quereinsteigerin, zum Austausch bzgl. der Situation in den Kitas im Cafe Koch.
Das bestehende Personal in den bayerischen Kindertagesstätten leistet eine wertvolle Arbeit. Diese Fachkräfte sind die Basis für die Betreuung und Bildung der Kinder. Aber der Personalmangel ist für Kinder, Eltern und das Personal selbst deutlich spürbar. Das Gesamtkonzept für die berufliche Weiterbildung und Fachkraftgewinnung des bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales ist eine gute Möglichkeit, dem bestehenden Personal in den bayerischen Kindertagesstätten qualifizierte Menschen an die Seite zu stellen, damit Lücken zu schließen und wieder mehr pädagogische Arbeit in den bayerischen Kindertagesstätten leisten zu können.
Tineke Deckert, Pädagogin und qualifizierte Multiplikatorin des Gesamtkonzepts, stellte den interessierten Anwesenden das Konzept und die Qualifizierungsmöglichkeiten vor.
Charlotte Lauenstein, Mutter zweier Kinder, PTA und MTA, war Teilnehmerin eines Kurses bei Multiplikatorin Deckert. Sie hat sich durch den Quereinstieg einen Traum erfüllt: Den berufsbegleitenden Zugang zu einem KiTa-Job.
„Das Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales hat zusammen mit dem Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz ein Gesamtkonzept entwickelt, um Menschen den Quereinstieg in einen Beruf in bayerischen Kindertagesstätten zu erleichtern. Bei diesem Konzept geht es bewusst, nicht darum, die herkömmlichen Ausbildungswege zur Ergänzungs- oder Fachkraft zu ersetzen. Schulabgänger*innen sollen sich weiterhin über die Fachakademien und Kinderpflegeschulen ausbilden lassen“ so Deckert.
„Beim Gesamtkonzept des Staatsministeriums geht es vielmehr um die Zielgruppe, die z.B. in den letzten zehn, zwanzig Jahren in einem anderen Berufsfeld tätig war und sich nicht mehr in Vollzeit einer vier- oder fünfjährigen Ausbildung widmen kann oder will. Des Weiteren richtet es sich an Menschen mit teils ausländischen Bildungsabschlüssen und Praxiserfahrungen, die hier nicht anerkannt werden können.“
Die Qualifizierung ist so aufgebaut, dass individuell die Zugangsvoraussetzungen geprüft werden, um das passende Modul für den Einstieg zu finden. Dazu zählen Schulabschluss, Sprachniveau, absolvierte Ausbildungen und Studienabschlüsse sowie Alter und Praxiserfahrung. Block A (Modul 1 und 2) qualifiziert als „Assistenzkraft in bayerischen Kitas“, Block B (Modul 3 und 4) als „Ergänzungskraft im bayerischen Kindertagesstätten“, Block C (Modul 5) dann als „Fachkraft in bayerischen Kindertagesstätten“. Die Inhalte jedes Moduls werden von den Multiplikator*innen in sieben Lerneinheiten vermittelt. Auch der Aufbau und die Struktur aller Kurse sind einheitlich: Ein Drittel des Kurses findet in Präsenz statt, ein weiteres Drittel in Online-Konferenzen sowie ein Drittel im Selbststudium auf der Plattform KITA HUB.
„Wir Teilnehmenden werden von den Multiplikator*innen auf dem Weg zur Qualifizierung eng begleitet. Immer wieder tragen wir unsere Erfahrungen aus Hospitationen und beruflichen Tätigkeiten in den KiTas in die Kurse, so dass eine Verzahnung von Theorie und Praxis gesichert ist. Auch der Austausch mit den anderen Teilnehmenden ist sehr wertvoll“ so Charlotte Lauenstein.
Weitere Informationen zu den qualifizierten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Bayern, den möglichen Kursen sowie Kosten erhalten Träger und interessierte Privatpersonen auf der Seite www.kita-fachkraefte.bayern
Marion Zott, Kindergartenreferentin der Stadt Aichach: „Der Quereinstieg ist, in dieser schwierigen Zeit des Fachkräftemangels eine große Chance weitere Eskalationen in den Kitas zu verhindern. Als erster Schritt müßten hier Ängste und Vorurteile beim bestehenden Personal abgebaut werden. Dabei und grundsätzlich sollte eine qualifizierte Multiplikatorin des Gesamtkonzeptes beratend den Kita-Trägern zur Seite stehen. Denn die Kitas brauchen schnellstmöglich personelle Unterstützung um ihre Öffnungszeiten weiter anbieten zu können. Viele Eltern sind derzeit extrem verunsichert und haben große Zweifel, daß sie den Balanceakt zwischen Job und Kinder ohne geregelte Öffnungszeiten der Kitas schaffen können.“
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