Regenwald

Mercosur-Abkommen gefährdet Klima- und Artenschutz

Seit vielen Jahren verhandelt die EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten (Argentinien, Uruguay, Paraguay und Brasilien) um ein Freihandelsabkommen. Europa, und insbesondere Deutschland, möchte mit diesem Vertrag vor allem die Autoexporte nach Südamerika erhöhen. Die Mercosur-Staaten hoffen auf einen Absatzmarkt für billiges Rindfleisch.

Problematisch ist daran unter anderem, dass bereits jetzt riesige Waldflächen im Amazonasgebiet gerodet und zu Weideflächen und Äckern für den Futtermittelanbau umfunktioniert werden. Dieser Effekt würde durch das Abkommen noch deutlich verstärkt. Das Abkommen befeuert die Abholzung des Regenwalds, der für den globalen Klimaschutz eine zentrale Rolle spielt. Eine weitere Abholzung wird nicht umkehrbare Folgen für das Weltklima haben.

Deutsche Chemiekonzerne exportieren schon jetzt Pestizidwirkstoffe nach Südamerika, die nachweislich bienengiftig sind bzw. giftige Rückstände in Lebensmitteln hinterlassen und die in der EU deshalb bereits nicht mehr zugelassen sind. Mit einer Erhöhung der Fleischproduktion würde sich auch der Pestizideinsatz erhöhen – mit gravierenden Folgen für die dortige Artenvielfalt.

Mehr Autos, mehr Fleisch, weite Exportwege – alles Dinge, die die Klimakrise noch befeuern. Mal abgesehen davon, dass Europa diese Importe nicht braucht, da bereits die heimische Landwirtschaft so viel Fleisch produziert, dass vielfach noch exportiert werden muss. Dazu kommt die Zerstörung von Regenwald als wichtiger Klimafaktor, Lebensraum bedrohter Arten und Indigener Bevölkerung.

Einige EU-Staaten, darunter Frankreich, Österreich und die Niederlande, haben sich bereits gegen das Abkommen ausgesprochen. Deutschland scheint sich für die deutsche Ratspräsidentschaft vom 01.07.2020 bis zum 31.12.2020 nun eine möglichst schnelle Ratifizierung des Abkommens zum Ziel gesetzt haben.

Dieser umwelt-, menschen- und zukunftsfeindliche Handelsvertrag darf in seiner jetzigen Form nicht zustandt kommen! Wir bitten euch daher, nach Möglichkeit die Petition von Greenpeace zu unterschreiben, oder den Abgeordneten im Europaparlament zu dem Thema zu schreiben.

Mehr Informationen zum Thema:

Stellungnahme der Grünen Bundestagsfraktion

„Überholspur der Zerstörung“

„Vergiftete Doppelstandards“

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